Bei Trichomonaden handelt es sich um eine sexuell übertragbare Infektion durch den Erreger Trichomonas, einem einzelligen Parasiten, welches ein feuchtes Milieu zum Überleben benötigt.
Ein Trichomonadentets erfolgt durch Urin. Getestet werden kann vier Wochen nach Risikokontakt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Trichomoniasis ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion; die Erreger führen in erster Linie zu Schleimhautentzündungen des Urogenitaltrakts.
- Betroffen sind vor allem Frauen. Mittels antiparasitärer Therapie heilt die Krankheit komplett aus.
Wie werden Trichmonaden übertragen?
Trichomonaden sind die weltweit häufigste sexuell übertragbare Krankheit; weltweit kommt es jährlich zu schätzungsweise 200 Millionen Infektionen. Betroffen sind vorwiegend Frauen, während Männer häufig symptomlose Überträger sind.
Die Übertragung läuft in erster Linie durch vaginalen Geschlechtsverkehr, ferner durch Schmierinfektionen (z.B. über gemeinsam benutztes Sexspielzeug oder beim Petting). Gelegentlich können Trichomonaden auch nicht-sexuell übertragen werden, z.B. durch gemeinsam benutzte Handtücher oder im Schwimmbad (in nicht chlorierten Thermalbädern können die Erreger bis zu 5 Stunden überleben). Infizierte Mütter können die Erreger außerdem während der Geburt auf das Neugeboren übertragen.
Wie schütze ich mich?
Kondome und Femidome beim Vaginalverkehr reduzieren das Risiko einer Infektion erheblich. Allerdings können Trichomonaden leicht auch durch andere Sexualpraktiken übertragen werden.
Inkubationszeit und Symptome
Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage bis vier Wochen.
Bei etwa einem Viertel der betroffenen Frauen bleibt die Infektion dauerhaft symptomlos. In den anderen Fällen treten meist unspezifische Symptome wie vaginaler Juckreiz, Harndrang und Brennen beim Urinieren sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf. Typisch ist ein gelblich-grünlicher, schaumiger, dünnflüssiger und übel riechender Ausfluss. Steigt die Infektion auf, können entzündliche Verklebungen der Eileiter zu Unfruchtbarkeit führen; betroffen können auch die Nieren sein. Bei Schwangeren mit Trichomonaden-Infektion kommt es häufiger zu Komplikationen vor und während der Geburt (z.B. Frühgeburten).
Bei Männern verlaufen Trichomonaden meist völlig asymptomatisch, sie sind somit häufig symptomlose Überträger. Manchmal treten Zeichen einer milden Harnröhrenentzündung auf (Ausfluss, Nässen und Brennen), auch Eichel und Vorhaut können betroffen sein. Selten kommt es zu einer aufsteigenden Infektion mit Besiedelung der Prostata oder Nebenhoden und chronischer Entzündung.
Wie werden Trichomonaden behandelt?
Behandelt werden Trichomonaden mit oral verabreichten Antiprotozoenmitteln, entweder als Einmalgabe oder (bei Therapieversagen) über eine Woche. Bei Schwangeren kommen Vaginalzäpfchen mit Antiprotozoenmitteln zum Einsatz.
Ferner sollte bis zum Ende der Behandlung auf Vaginalverkehr verzichtet werden. Um gegenseitige Wiederansteckung zu vermeiden, sollten sich Sexualpartner*innen auch bei fehlenden Symptomen mitbehandeln lassen.
(Dieser Text ist entstanden auf Grundlage von Publikationen der Deutschen Aidshilfe)