Drogen und HIV/STIs – Alternativen zum intravenösen Konsum

Der Konsum von illegalen Substanzen ist nie ohne Risiko. Beim Spritzen von Heroin und Drogen können sehr leicht Krankheitserreger übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel HIV und Hepatitis-Viren, die zu schweren Leberentzündungen führen. Auch Abszesse und Venenentzündungen können entstehen. Vor Infektionen beim Drogenkonsum kann man sich schützen, indem man ausschließlich das eigene Spritzbesteck verwendet. Generell weniger riskant ist es, die Drogen zu sniefen (schnupfen) oder zu rauchen, statt sie zu spritzen. Auch eine Po-Injektion ist möglich.

Die Broschüre „Safer Use – Risiken minimieren beim Drogengebrauch“ der Deutschen Aidshilfe ist zu diesem Thema empfehlenswert.

Die Po-Injektion schont die Venen und hat die gleiche Wirkung wie das „Drücken“. Bei dieser Methode wird die Substanz mit der Spritze OHNE Nadel in den After eingeführt. Die Schleimhäute im Enddarm sorgen für eine schnelle Aufnahme der Substanz.
Zu beachten gilt:

  • Wenn nötig, vor der Po-Injektion auf Toilette gehen und die Hände gründlich waschen.
  • Den Stoff auf die übliche Weise vorbereiten, allerdings nicht mehr als 2ml Flüssigkeit hinzufügen.
  • Die Flüssigkeit in der Spritze abkühlen lassen, da die Darmschleimhaut sehr wärmeempfindlich ist.
  • Eine bequeme Haltung einnehmen, sodass der Po entspannt ist.
  • Die Spritze OHNE NADEL ca. 1 cm tief in den Po einführen und langsam abdrücken.
  • Die Spritze vorsichtig herausziehen und sicher entsorgen.
  • Hände zum Schutz vor Infektionen danach gründlich waschen.

Das Sniefen schont die Venen und verringert das Infektionsrisiko – ein Risiko bleibt dennoch bestehen. Bei dieser Methode wird der Stoff auf einer festen, glatten und vor allem sauberen Unterlage zerkleinert und mit einem Ziehröhrchen schließlich geschnupft.

Zu beachten gilt:

  • Die Unterlage sollte nicht aus Plastik sein, beim Hacken des Stoffs könnten sich von dieser Plastikspäne lösen, welche die Nasenschleimhaut verletzen
  • Stets ein neues, eigenes Ziehröhrchen ohne scharfe Ränder verwenden! Auch keine Geldscheine verwenden! Durch Geldscheine und beim gemeinsamen Gebrauch können Viren übertragen werden.
  • Den Stoff möglichst klein hacken. Kleine, dünne Linien lassen sich besser dosieren und es wird vermieden, dass sich ganze Brocken in der Nasenschleimhaut festsetzen und dort verätzen.
  • 5 bis 10 Minuten nach dem Sniefen die Nase schnäuzen oder mit einem feuchten Taschentuch reinigen.
  • Achtung Überdosierung: Immer vorsichtig antesten und vor dem Nachlegen ausreichend warten.
  • Mit Meerwasser-Nasenspray ohne Zusätze nachspülen und Nasenöl benutzen.

Beim Folie rauchen werden die Venen geschont und die Gefahr einer Überdosierung ist wesentlich herabgesetzt. Eine Ansteckung mit übertragbaren Krankheiten können beim Folie rauchen weitestgehend eingegrenzt werden, sofern das eigene Röhrchen genutzt wird.

Zu beachten gilt:

  • Mit dem Alkoholtupfer die Hände reinigen
  • Alufolie glatt streichen und in der Mitte falten
  • Seiten einschlagen, um die individuelle Länge des Röhrchen zu erhalten. Folie umdrehen, sodass die gefaltete Seite unten ist.
  • Die Folie stramm um den Holzstab wickeln.
  • Das Aluröhrchen mit Zigarettenpapier umwickeln und verkleben, damit die Folie sich nicht wieder entrollt.
  • Die Rauchfolie leicht knicken, Heroin darauf legen und von unten erhitzen. Folie leicht schräg halten.
  • Die aufsteigenden Dämpfe nun durch das Alu-Röhrchen inhalieren.

(Diese Seite wurde nach bestem Wissen und Gewissen auf Grundlage von Publikationen der Deutschen Aidshilfe und der Webseite der SaferPartyPeople verfasst.)(mm)

Skip to content