Wir über uns

Geschichte des Vereins AIDS-Hilfe Offenbach e.V.

Im November 2018 wird die Aidshilfe 30 Jahre alt und feiert mit dem Kranlauf ihr 30 jähriges Bestehen. Zeit, einmal an die Anfänge zu erinnern.

Jugendliche hatten damals eine Veranstaltung zum Thema Aids geplant, es kamen ca. 25 Leute, darunter auch Vertreter des Gesundheitsamtes und der Aidshilfe Frankfurt.

Wir informierten uns über Ansteckungswege und den Verlauf der Krankheit. Tagtäglich erfuhr man aus den Medien und aus dem privaten Umkreis, wer an Aids erkrankt war. Berühmte Menschen starben und weniger berühmte ebenso. Das Land war sehr in Panik. Und jedermann befürchtete Ansteckungen. Viele gute Freunde starben innerhalb weniger Wochen, denn die Medizin konnte noch nicht helfen.

Nach der Veranstaltung sagte jemand: „Und was jetzt? Gehen wir alle auseinander und das war‘ s dann? Oder treffen wir uns wieder, um zu sehen, wie wir HIV-Infizierten helfen können?“ Man verabredete sich zu weiteren Treffen. Die Aidshilfe Frankfurt ermunterte uns, eine AIDS-Hilfe Offenbach zu gründen, da Frankfurt den Kreis und die Stadt Offenbach nicht mitversorgen konnte.

Und so geschah es dann am 25.11.1988. Die Gründungsversammlung der AIDS_Hilfe fand in den Räumen der Johannesgemeinde statt. Prävention und Information sowie Begleitung von Kranken waren Hauptziele des neuen Vereins. Es bildeten sich zwei Gruppen, die sich fortbildeten. Dann gelang es, die ersten Zuschüsse zu bekommen, der Verein zog 1990 in die Frankfurter Straße 48 um und die Gelder reichten aus, um eine halbe Stelle einzurichten. Peter Even war der erste Hauptamtliche und so begann die Professionalisierung unserer Arbeit.

Die Mitglieder des Vereins wechselten in der Folgezeit, neue kamen hinzu, alte schieden aus. Auch ging es nicht immer ohne Konflikte ab. Nach vier Jahren schied Peter Even aus, dank Landeszuschüssen und der Bezahlung durch den Landeswohlfahrtsverband konnten nun zwei Hauptamtliche angestellt werden: ab Oktober 1995 arbeitete Michael Lämmert bei uns und kurz danach kam auch Günther Altmann hinzu. Beide arbeiten bis heute hochqualifiziert und professionell in der Geschäftsführung, der Beratung und der Betreuung und Begleitung HIV-Erkrankter.

Jahresbericht AH OF 2011_2012
Jahresbericht der Aids-Hilfe Offenbach
2011-2012

Inzwischen haben sich die Schwerpunkte der Arbeit sehr verschoben. Starben in der Anfangszeit von Aids noch viele Menschen, so hat die Medizin heute recht wirksame Mittel gefunden. Aids ist zwar immer noch nicht heilbar, aber mit einer guten ärztlichen und psychischen Betreuung so etwas wie eine chronische Krankheit geworden. Menschen sterben selten, viele sind seid über zwanzig Jahren erkrankt und führen ein normales Leben. Der Grad der psychischen Belastung, der Beschäftigung und Sinngebung ist in den Vordergrund getreten.

In Kreis und Stadt Offenbach mit hohem Anteil eingewanderter Menschen stehen inzwischen Familien mit Migrationshintergrund ebenfalls im Mittelpunkt unserer Arbeit, neben den lange Zeit hauptsächlich betroffenen Gruppen homo- und bisexuelle Menschen sowie aktuell oder früher intravenös Droge konsumierende Menschen.

Als Minijobber kam 1999 Franz Frank ins Team, der die Buchhaltung und die Protokollierung des Plenums übernahm. Kalle Ohnemus kam 2006 als vierter Hauptamtlicher mit einer halben Stelle in der Betreuungsarbeit und für die Pflege der Homepage dazu. Seit 2012 arbeitet Dr. Walter in der Sprechstunde für Bluttests ebenfalls auf Basis eines Minijobs. Krankheitsbedingt konnte Dr. Walter diese Aufgabe im September 2017 nicht mehr fortführen. Frau Christina Heusel, die erste Vorsitzende der Aids-Hilfe, übernahm als ausgebildete Krankenschwester diesen Bereich. Im Oktober 2013 konnte eine halbe Stelle für die Frauen- und Präventionsarbeit des Vereins eingerichtet und mit Barbara Schwab besetzt werden.

Dezember 2017 ging der hauptamtliche Mitarbeiter Michael Lämmert nach 23 Dienstjahren für den Verein in den Ruhestand; als Nachfolgerin kam Sonja Morlock ins Team und übernahm neben den Betreuungen zahlreiche geschäftsführende Aufgaben. Frau Morlock verließ die Aids-Hilfe August 2018. Janina Grunwald ist seit dem Spätherbst 2018 bei uns, sie leitet inzwischen den Bereich des Betreuten Wohnens. Seit Januar 2021 trat Franz Frank zunächst eine Teilzeitstelle im Team an, seit April 2021 ist er bei uns im Rahmen einer 30 Stunden-Stelle tätig und übernimmt neben der geschäftsführenden Aufgaben und der Buchhaltung zunehmend auch Betreuungen im Betreuten Wohnen.

In monatlichen Plenen (aufgrund der Corona-Krise aktuell nur Online) wird der aktuelle Stand der Arbeit besprochen, Vereinsmitglieder und Interessierte übernehmen Aufgaben und unterstützen die Hauptamtlichen bei der Arbeit. Selbsthilfe und ehrenamtliches Engagement haben immer einen hohen Stellenwert in der Einrichtung.

Im Dezember 2021 mussten wir unser angestammtes Domizil in der Frankfurter Straße 48 leider verlassen und fanden nach schwieriger Suche unsere neuen Räume in der Waldstraße 43.

Erstveröffentlichung: Jahresbericht der AIDS-Hilfe Offenbach e.V., 2011-2012 (Uli Matthies, Michael Lämmert)
fortgeschrieben im Januar 2022 (Kalle Ohnemus)

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