Mit „Darüber spricht man nicht“ setzen wir unser Präventions-Projekt „MyPost—by Immigrants for Immigrants“ fort. Ziel des Projektes ist es, eingewanderten Menschen den Zugang zum Gesundheitssystem zu erleichtern. Noch immer sind sexuell oder durch gemeinsamen Drogengebrauch übertragbare Infektionen stark tabuisiert. Eine Gruppe ehrenamtlich engagierter Menschen, die selbst eingewandert ist, versucht über Streetwork-Aktionen und über die sozialen Medien im Internet eingewanderte Menschen in deren Muttersprache zu erreichen und steht unter dem Schutz der Anonymität am eigens eingerichteten Beratungstelefon für persönliche Gespräche und Austausch zur Verfügung.
Wir haben einen mehrsprachigen Flyer (in den Sprachen deutsch, französisch, englisch, arabisch, türkisch, serbisch und rumänisch) erstellt, sie finden ihn hier: Darueber_spricht_man_nicht (Flyer)
Im Selbsthilfe-Magazin Tipp, Ausgabe 45 vom 21.04.2017 des Paritätischen findet sich eine Besprechung des Projekts auf Seite 20. Selbsthilfemagazin Tipp 45
Das Projekt wird durch die hessische Landesregierung über das WIR-Programm und durch die Deutsche AIDS-Stiftung gefördert.
Zur 16. Neu-Isenburger Woche der Toleranz und Mitmenschlichkeit lädt das Integrationsbüro der Stadt Neu-Isenburg im September ein.
Die AIDS-Hilfe ist mit einem eigener Veranstaltung mit dem Thema „Darüber spricht man nicht — Things you do not talk about“ am Montag, 11. September, 19:00 Uhr präsent.
„Darüber spricht man nicht“ ist ein Projekt von „MyPost — by immigrants for immigrants“ von der Aids-Hilfe Offenbach. MyPost berichtet über das Konzept, die Selbsthilfe unter eingewanderten in tabuisierten Fragen in den Vordergrund zu stellen.
Termin: Montag, 11. September 2017, 19:00 Uhr
Ort: Ev.-Ref. Gemeinde Am Marktplatz 8
Veranstalter: Staqdt Neu-Isenburg, Fachstelle Integration, Flüchtlingsarbeit, Stabstelle ehrenamt in Kooperation mit dem
„Cafe Grenzenlos“, der Ref.-Ev. Gemeinde Am Marktplatz, der Flüchtlingshilfe Neu-Isenburg sowie der Aids-Hilfe.
Eintritt: Frei
Dieser Pressetext wurde dem dem Flyer zur Woche der Toleranz 2017 entnommen.
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Von: MyPost – by immigrants for immigrants – , AIDS-Hilfe Offenbach e.V.
„Angst essen Seele auf“ heißt ein berühmter Film von Rainer Fassbinder. Lassen Sie nicht zu, dass Ängste auf Grund von HIV, AIDS, Syphilis etc. ihr Leben oder das Ihrer Angehörigen beeinträchtigen oder zerstören. Nutzen Sie unsere Beratung, persönlich oder anonym, am Telefon bzw. per e-mail. Erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten des Kontakts zu anderen Betroffenen. „Zumachen“ und „Runterschlucken“ kann krank machen und vollkommen isolieren. Es ist hier wie bei körperlichen Erkrankungen auch: Je später man etwas dagegen unternimmt, desto mehr Aufwand kostet es, aus der Lage wieder herauszukommen.
Berichten Sie uns möglichst konkret von erlebten Diskriminierungen oder Tabuisierungen wegen HIV oder AIDS!
5 Ratschläge gegen Ausgrenzung und Diskriminierung
Wir haben jahrelange Erfahrungen, Ihre Interessen in solchen Situationen zu schützen und zu vertreten. Nutzen Sie auch die konkreten Erfahrungen und Kompetenzen anderer betroffener Menschen, gegen Diskriminierungen oder auch nur die Angst vor Diskriminierungen beherzt und klug vorzugehen. In Einzelfällen vermitteln wir fachliche Hilfen, Anwaltskanzleien und andere Unterstützung um durch Tabus und Diskriminierung keinen Schaden zu erleiden.
Machen Sie Diskriminierung auf Grund von HIV und AIDS niemals zu Ihrer „Privatsache“. Morgen erlebt das Gleiche jemand anders und Sie beide denken: „Damit bin ich ganz allein!“ Und Menschen und Einrichtungen, unter deren Diskriminierung Sie leiden, erfahren keine solidarische Gegenmaßnahme. Vergessen Sie nicht: Gemeinsam ist man fast immer stärker. Suchen Sie sich Verstärkung und unternehmen Sie etwas!
Auch wenn Sie nicht selbst betroffen sind: Seien Sie wachsam, empfindlich und solidarisch, was diskriminierendes Verhalten gegen betroffene oder mitbetroffene Menschen in Ihrem Alltag anbetrifft! Zeigen Sie Zivilcourage! Mischen Sie sich ein! Schildern Sie uns Vorfälle und Beobachtungen. Sie verbessern damit unsere Beratungsmöglichkeiten und die Möglichkeiten, gegen Missstände solcher Art direkt und notfalls öffentlich vorzugehen.
Auch wenn Sie selbst unsicher sind, ob AIDS nicht wirklich ein Tabu sein sollte und ob nicht tatsächlich Menschen mit HIV und AIDS ausgeschlossen werden sollten, sind wir für Sie da. Bei uns gibt es keine Gesprächs-Tabus, Dinge auszusprechen, weil frau/man „das nicht sagen darf“. Es gibt nur eine Regel für beide Seiten in Gesprächen: Wir nehmen uns gegenseitig erst einmal ernst mit dem, was wir uns gegenseitig sagen möchten und wir hören ernsthaft zu, wenn die oder der andere darauf antworten möchte. Melden Sie sich ruhig, wenn Sie mit unseren Haltungen nicht klar kommen.
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