Jahresbericht 2015 / 2016

Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte,

wieder sind zwei Jahre vergangen und Sie halten den Jahresbericht 2015/2016 in der Hand. (Links siehe unten am Ende dieses Artikels)

Im nächsten Jahr feiert die AIDS-Hilfe Offenbach ihr 30jähriges Bestehen, und immer noch ist unsere Arbeit in den Bereichen Prävention, Beratung und Betreuung notwendig. Wir sind die einzige Stelle zum Thema HIV und Testberatung in der Stadt Offenbach. Durchgeführt werden die Beratungen und Tests zweimal wöchentlich in den Räumen der AIDS-Hilfe von einem Arzt im Ruhestand, wobei sich das Testangebot auch auf andere sexuell übertragbare Infektionen erstreckt.
Obwohl die Krankheit ihren Schrecken durch die gute medizinische Entwicklung verloren hat, so ist es dennoch eine Tatsache, dass die Zahlen der Neuinfektionen leicht gestiegen sind.

Leider steht HIV und AIDS bei den politischen Parteien nicht mehr auf der Agenda und verschwindet mehr und mehr aus der Öffentlichkeit. Geblieben ist aber das Tabu der Erkrankung.
Hauptanliegen unserer Mitarbeiter als auch der im Ehrenamt Tätigen ist es daher, gegen Stigmatisierung und Diskriminierung zu kämpfen.

Einen Schwerpunkt der Arbeit unserer hauptamtlichen Fachkräfte machen Beratung und Betreuung aus; der Anteil von MigrantInnen (wir beraten in verschiedenen Sprachen) nimmt zu. Eine weitere Säule unserer Arbeit ist die Prävention.

Im Frühjahr 2015 startete das Projekt „My Post – by immigrants for immigrants“. Hier informieren Menschen mit Migrationshintergrund in ihrer Muttersprache über HIV und AIDS.
Präsentationen dieses Projektes sind auf unserer Homepage in 13 verschiedenen Sprachen zu finden.
Während der interkulturellen Woche im September 2016 führten Mitglieder des My Post-Projekts zum Thema „Religion, Glaube und AIDS“ Interviews in verschiedenen Sprachen mit Vertretern von verschiedenen Religionsgemeinschaften durch. Diese Interviews wurden als Kurzfilm in der Geschäftsstelle der Aids-Hilfe als Beitrag zur interkulturellen Woche gezeigt. Diese selbst produzierten Videos konnten auch im Offenen Kanal Rhein-Main empfangen werden.
Finanziert wird das Projekt durch das hessische Sozialministerium, die Deutsche AIDS-Stiftung und die Stiftung Miteinander Leben.

Unsere Präsenz beim Mainuferfest, beim Tag der Selbsthilfegruppen, dem Welt-AIDS-Tag und beim Streetwork verdanken wir der Unterstützung durch unsere ehrenamtlichen Helfer. Ihnen allen einen herzlichen Dank dafür!

Unser Dank gilt auch den öffentlichen Zuschussgebern (der Stadt Offenbach, dem Landeswohlfahrtsverband, dem Land Hessen, dem Kreis Offenbach), sowie den Gemeinden Neu-Isenburg, Dietzenbach und Dreieich, die durch ihre großen und kleinen Spenden unsere Arbeit erst ermöglichen. Danken möchten wir der Deutschen AIDS Stiftung für zahlreiche Unterstützungen von bedürftigen Klientinnen und Klienten. Daneben hat die Stiftung durch finanzielle Förderung die Durchführung zahlreicher Projekte ermöglicht. Auch dafür danken wir herzlich.

Zu guter Letzt möchten wir darauf hinweisen, dass wir in den beiden vergangenen Jahren einen hohen Spendenrückgang zu verzeichnen haben. Zur Aufrechterhaltung unserer Arbeit auch in der Zukunft sind wir daher auf viele Spenden angewiesen und würden uns über Ihre Unterstützung freuen.

Egilde Ulrich

Der Jahresbericht liegt in zwei Fassungen vor. Die Original ist farbig erstellt. Jahresbericht_2015_2016

Für den Ausdruck zuhause haben wir eine schwarz-weiss Fassung erstellt.
jahresbericht_2015_2016 (schwarz-weiss)

Hallo, ich bin …

Ehrenamtliche Mitarbeiter der Aids-Hilfe Offenbach haben für MyPost — by immigrants for immigrants — die Angebote der Einrichtung und erste Informationen in ihre Muttersprache übersetzt und auf Band gesprochen. Wir hoffen hiermit die Erreichbarkeit für unsere Angebote, zum Beispiel unsere Tests, in den verschiedenen Communities verbessern zu können.

Die Reihe der Beiträge wird fortgesetzt.

Hallo, ich bin … Deutsch Marius
Hallo, ich bin … Amarisch Goran
Hallo, ich bin … Tingriya Goran
Hello, I’m from … Arabisch Hasim
Hallo, ich bin … Italienisch Ramon
Hello, I’m … Rumänisch Marius
Hallo, ich bin … Persisch Chosro
Hallo, Ich bin … Serbisch Sonya

Hallo, ich bin …… und melde mich von der AIDS-Hilfe Offenbach, um Sie über unser Angebot zu informieren.

Wir bieten Informationen, Beratung und Tests zu allen Infektionen die durch Sex oder Drogenkonsum übertragbar sind. In Fällen großer Belastungen und Krankheit bieten wir Betreuung an. Für Betreuungen gibt es das „Betreute Wohnen“ als besonderes Programm.

In Hessen können Sie AIDS-Hilfen in folgenden Städten im Internet finden:
Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Giessen, Hanau, Kassel, Marburg, Offenbach und Wiesbaden.

Die AIDS-Hilfe Offenbach bietet Tests und zwar anonym und für wenig Geld.

Wir haben Schweigepflicht und unsere Beratung ist kostenlos. Sie können bei uns auch sehr günstig Kondome erhalten.

Sie können bei uns auch Kontakt zu andere betroffenen Menschen finden, wenn Sie das möchten.

Nun ein paar wichtige Informationen speziell zum Thema AIDS
HIV ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI). HIV steht für Humanes Immundefizienz-Virus. Es ist ein Virus, das das Immunsystem Ihres Körpers angreift.
Eine Infektion ist möglich durch
— Vaginalverkehr oder Analsex ohne Kondom mit einer Person, die HIV-positiv und ohne funktionierende HIV-Therapie ist.
Es besteht nur ein sehr geringes Risiko, HIV über Oralsex zu bekommen (wenn Sperma oder Blut von einer HIV-positiven Person in Ihren Mund gelangt und sie dort Hautschäden haben).
— Von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder der Entbindung bzw. beim Stillen. Mit der richtigen Behandlung können HIV-positive Frauen gesunde Kinder haben.
— Durch das Teilen von benutztem Iniektionsmaterial mit einer HIV-positiven Person.
Durch eine Bluttransfusion. Das passiert in Europa fast nie, da das Blut auf HIV getestet wird.

Wenn Sie HIV-positiv sind und keine Medikamente nehmen, wird Ihr Immunsystem schwächer. Nach einer langen Zeit ohne Medikamente kann sich Ihr Körper nicht mehr gegen Infektionen wehren. Dann haben Sie AIDS. Eine Person mit AIDS wird wahrscheinlich nicht so lange leben, wie eine Person ohne AIDS.
Medikamente können helfen. HIV unter Kontrolle zu halten, aber HIV kann nicht geheilt werden. Mit HIV-Medikamenten kann jemand mit HIV ein normales Leben fuhren.Wenn Sie sich nicht streng an Ihre Behandlung halten, können Sie andere Personen mit HIV anstecken, auch wenn Sie noch keine Symptome haben.
Wissen, ob Sie HIV-positiv sind
Um zu wissen, ob Sie HIV-positiv sind, müssen Sie sich testen lassen.
Wir sprechen einige Sprachen selbst, für andere können wir Dolmetscher besorgen.

 

Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt!

An dieser Stelle möchten wir im Rahmen der Interkulturellen Woche in Offenbach – „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt!“
auf unsere Veranstaltung „Glaube und HIV“ hinweisen.

In unserem Projekt „mypost – by immigrants for immgrants“ arbeiten ehrenamtliche, eingewanderte Menschen seit Monaten an Themen und Interviews zum Thema „Mein Glaube und das Tabu AIDS“. Denn wie bei allen Tabu-Themen kann ein religiöser Glaube dazu führen, dass das Thema Infektion durch HIV durch Schuldgefühle und Angst vor Bestrafung Blockaden im Wahrnehmen und im Denken auslöst. Religiöser Glaube kann aber auch zur Stärkung und zum Durchhaltevermögen sehr hilfreich sein. Wie hierzu die Sichtweisen sein können, haben uns Seelsorger aus fünf verschiedenen, großen Religionen in Interviews dargestellt. In diese Interviews gemeinsam hineinzuschauen und zu -hören.
Dazu möchten wir Sie und Euch am 19.9.2016 um 19.30 Uhr in 63065 Offenbach, Frankfurter Straße 48 herzlich einladen. Im Anschluss daran kann, wer möchte, in einem Kreis noch zusammensitzen, um Eindrücke oder selbst Erlebtes zu diesem Thema auszutauschen. Selbstverständlich sind alle aus unseren Communities eingewanderter Menschen mit Euch und Ihnen zusammen eingeladen.

Wir würden uns freuen, würden sie bei uns vorbeischauen.
Michael Lämmert

Das Projekt Mypost wird durch das WIR-Programm des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration gefördert.

Skip to content