Zur 16. Neu-Isenburger Woche der Toleranz und Mitmenschlichkeit lädt das Integrationsbüro der Stadt Neu-Isenburg im September ein.
Die AIDS-Hilfe ist mit einem eigener Veranstaltung mit dem Thema „Darüber spricht man nicht — Things you do not talk about“ am Montag, 11. September, 19:00 Uhr präsent.
„Darüber spricht man nicht“ ist ein Projekt von „MyPost — by immigrants for immigrants“ von der Aids-Hilfe Offenbach. MyPost berichtet über das Konzept, die Selbsthilfe unter eingewanderten in tabuisierten Fragen in den Vordergrund zu stellen.
Termin: Montag, 11. September 2017, 19:00 Uhr
Ort: Ev.-Ref. Gemeinde Am Marktplatz 8
Veranstalter: Staqdt Neu-Isenburg, Fachstelle Integration, Flüchtlingsarbeit, Stabstelle ehrenamt in Kooperation mit dem
„Cafe Grenzenlos“, der Ref.-Ev. Gemeinde Am Marktplatz, der Flüchtlingshilfe Neu-Isenburg sowie der Aids-Hilfe.
Eintritt: Frei
Dieser Pressetext wurde dem dem Flyer zur Woche der Toleranz 2017 entnommen.
Mögliche Themen können sein:
Neue Erkenntnisse zum Infektionsgeschehen von HIV
Darstellung der Übertragungswege von HIV: Wie infiziert HIV eine Zelle, welche Erkenntnisse hierzu sind veraltet, welche neuen gibt es? Infektiosität während der Primärinfektion bzw. in Abhängigkeit von der Viruslast.
Medikamentöse und medizinische Ansätze der Prävention: PrEP, PEP, etc.
Darstellung der derzeit laufenden PrEP Studien (Pre-Exposure-Prophylaxis: vorbeugende Einnahme): IPERGAY, PROUD, Studienkonzepte, Einnahmeschemata und Ergebnisse. Bedeutung der PEP (Post-Exposure-Prophylaxis: Einnahme für 4 Wochen nach der möglichen Infektion) zur Verhinderung einer HIV-Infektion. Zukünftige PREP-Verfahren (Dreimonatsspritze) und lokale PrEP (Vaginalringe, Scheiden- und Rektalgels, Vaginaltabletten). Studienlage zu „Beschneidung“ und „Impfung“. Auswirkung der HIV-Therapie auf Übertragbarkeit und Prävention. Stichwort: Schutz durch Therapie, Stellenwert der Nichtinfektiosität zur Frage des Therapiebeginns in Therapieleitlinien.
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause mit Imbiss
Verhaltensorientierte Ansätze der Prävention
Bedeutung von Safer Sex und „Schutz durch Therapie“. „Serosorting“ und „Seropositioning“ sowohl als mögliche individuelle Strategien zur Risikoreduktion bzw. als Risiko für Infektionen. Stellenwert sexuell übertragbarer Infektionen in Bezug auf die Übertragbarkeit von HIV.
Testverfahren, HIV-Schnelltest
Funktion, Aussagekraft und Verlässlichkeit von HIV-Tests und Schnelltests. Abwägung der Vor- und Nachteile von Testverfahren.
Inhaltliche Diskussionspunkte:
In strukturierten Diskussionsrunden werden die Auswirkungen der dargestellten Seminarinhalte auf Beratung, Prävention und individuelles Verhalten herausgearbeitet. Folgende Fragestellungen könnten dabei im Mittelpunkt stehen:
Wie sicher ist die Datenlage zur Bewertung der Risikoreduktionsstrategien? Stellenwert von „Safer Sex“ bei einer Viruslast unter der Nachweisgrenze? Welche Bedeutung hat „Safer Sex“ heute und was hat sich in den vergangenen Jahren verändert? Welchen Stellenwert hat die HIV-Therapie als Präventionsmethode? Welche Auswirkungen haben die neuen Präventionsmöglichkeiten auf Menschen mit und ohne HIV und auf Aidshilfe? Welche Präventionsbotschaften lassen sich aus den neuen Konzepten generieren? War früher tatsächlich alles viel einfacher? Seminarauswertung
17.00 Uhr Seminarende
Anmeldung: Die Zahl der möglichen Teilnehmenden ist begrenzt, deswegen bitten wir um verbindliche Anmeldung bei:
Barbara Schwab oder Kalle Ohnemus, Telefon: 069/ 883688. Oder unter info@offenbach.aidshilfe.de
Anmeldeschluss ist 8. Oktober 2017. Anreise:
Mit dem Auto sollte man etwas Zeit für die Parkplatzsuche einrechnen. Es gibt außerdem das Parkhaus im KOM.
Mit der S-Bahn: Haltestelle Offenbach Marktplatz
Mit dem Zug: Offenbach HBF
Jeweils etwa 10 Minuten Fußweg. Kosten:
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenlos.
Schreiben Sie uns, wenn Sie diesen Beitrag in einer anderen Sprache benötigen.
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Von: MyPost – by immigrants for immigrants – , AIDS-Hilfe Offenbach e.V.
„Angst essen Seele auf“ heißt ein berühmter Film von Rainer Fassbinder. Lassen Sie nicht zu, dass Ängste auf Grund von HIV, AIDS, Syphilis etc. ihr Leben oder das Ihrer Angehörigen beeinträchtigen oder zerstören. Nutzen Sie unsere Beratung, persönlich oder anonym, am Telefon bzw. per e-mail. Erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten des Kontakts zu anderen Betroffenen. „Zumachen“ und „Runterschlucken“ kann krank machen und vollkommen isolieren. Es ist hier wie bei körperlichen Erkrankungen auch: Je später man etwas dagegen unternimmt, desto mehr Aufwand kostet es, aus der Lage wieder herauszukommen.
Berichten Sie uns möglichst konkret von erlebten Diskriminierungen oder Tabuisierungen wegen HIV oder AIDS!
5 Ratschläge gegen Ausgrenzung und Diskriminierung
Wir haben jahrelange Erfahrungen, Ihre Interessen in solchen Situationen zu schützen und zu vertreten. Nutzen Sie auch die konkreten Erfahrungen und Kompetenzen anderer betroffener Menschen, gegen Diskriminierungen oder auch nur die Angst vor Diskriminierungen beherzt und klug vorzugehen. In Einzelfällen vermitteln wir fachliche Hilfen, Anwaltskanzleien und andere Unterstützung um durch Tabus und Diskriminierung keinen Schaden zu erleiden.
Machen Sie Diskriminierung auf Grund von HIV und AIDS niemals zu Ihrer „Privatsache“. Morgen erlebt das Gleiche jemand anders und Sie beide denken: „Damit bin ich ganz allein!“ Und Menschen und Einrichtungen, unter deren Diskriminierung Sie leiden, erfahren keine solidarische Gegenmaßnahme. Vergessen Sie nicht: Gemeinsam ist man fast immer stärker. Suchen Sie sich Verstärkung und unternehmen Sie etwas!
Auch wenn Sie nicht selbst betroffen sind: Seien Sie wachsam, empfindlich und solidarisch, was diskriminierendes Verhalten gegen betroffene oder mitbetroffene Menschen in Ihrem Alltag anbetrifft! Zeigen Sie Zivilcourage! Mischen Sie sich ein! Schildern Sie uns Vorfälle und Beobachtungen. Sie verbessern damit unsere Beratungsmöglichkeiten und die Möglichkeiten, gegen Missstände solcher Art direkt und notfalls öffentlich vorzugehen.
Auch wenn Sie selbst unsicher sind, ob AIDS nicht wirklich ein Tabu sein sollte und ob nicht tatsächlich Menschen mit HIV und AIDS ausgeschlossen werden sollten, sind wir für Sie da. Bei uns gibt es keine Gesprächs-Tabus, Dinge auszusprechen, weil frau/man „das nicht sagen darf“. Es gibt nur eine Regel für beide Seiten in Gesprächen: Wir nehmen uns gegenseitig erst einmal ernst mit dem, was wir uns gegenseitig sagen möchten und wir hören ernsthaft zu, wenn die oder der andere darauf antworten möchte. Melden Sie sich ruhig, wenn Sie mit unseren Haltungen nicht klar kommen.
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